Ü B E R    R I C A R D O    U N D    M I R I A M   |   Vater und Tochter

"In den Abendstunden versammelt sich die ganze Familie vor dem Radio, dreht es so leise auf, dass man das Ticken einer Uhr hören kann, denn immer sind Spitzel in der Nähe. Zuerst hört man nur Störgeräusche, doch dann ertönt, worauf alle gewartet haben: "Hier ist Radio Rebelde!". Alle hören ergriffen zu und nähern sich noch mehr, um ja kein einziges Wort zu verpassen." Ricardo Martínez in seinem Buch "La historia de Radio Rebelde".

In den 60er Jahren reist Ricardo als Funktionär in die kommunistischen Bruderstaaten, nach Ostberlin und Prag. Miriam sieht ihren Vater in dieser Zeit selten; um so mehr bewundert, ja vergöttert sie ihn. Miriam wird Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation "Pioniere".

Anfang der 70er Jahre ist Kubas Landwirtschaft reformiert. Es gibt keine Analphabeten mehr, Krankenhäuser sind für alle da. Miriam ist jetzt fünfzehn Jahre alt. Es ist die Zeit der ersten Konflikte mit ihrem Vater. Miriam fragt Ricardo, warum in Kuba die Beatles und westliche Rockmusik verboten seien. Die Antwort ihres Vaters befriedigt sie nicht.
 
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